Hoimar und die Sandsäcke
Auch nach dem Weltjugendtag kann man im Rheinland vortrefflich im Stau stehen.Das gruselige Sommerwetter lädt nicht unbedingt dazu ein, nach interessanten Mitstauerinnen Ausschau zu halten, denn die verstecken sich an einem solchen Tage gerne hinter beschlagenen Autoscheiben. Wie immer ist die rechte Spur mit Lastern Lkws gepflastert, nebenan rollt einer mit kyrillischer Schrift auf dem Anhänger. Aus seinem Auspuff entweicht rythmisch schwarz-gelblicher Qualm. Die Gedanken schweifen ab. Die Bilder des Tages kamen aus Süddeutschland, Österreich und der Schweiz. In den Alpen sind mal wieder Gummistiefeltage. Tja, schon lange hört man viel vom Klimawandel. Sachliches und hysterisches, mal fundiertes, oft auch viel dummes Zeug. Ich überlege, wann ich das erste Mal davon gehört habe? Es muß vor der Erfindung des Internets gewesen sein. Ja,sogar viel früher, selbst Computer waren noch ganz ferne Apparate, bedient von klugen Köpfen mit Holzfällerhemd und Cordhose. Die Zeitreise geht zurück in frühe Kindertage, als man noch mit den Eltern den Abend vor dem Fernseher verbrachte, auf dem „Saba“ oder „Nordmende“ stand. Da gab es einen gewissen Hoimar von Ditfurth und der moderierte eine Wissenschaftssendung im ZDF. Eines Abends in den 70ern brachte er dem Fernsehzuschauer ein britisch-französisches Wunderflugzeug näher, das wichtige Leute mit Überschallgeschwindigkeit über den Atlantik transportierte. Tolle Sache, so der weise Hoimar, aber bedenken solle man bei aller Begeisterung, daß der Flieger auch viel mehr Abgase als ein herkömmliches Flugzeug in die Luft pustet. Würden also in ferner Zukunft, so ab 1985, alle Flieger mit Überschall durch die Luftschicht reisen, könnte soviel CO2 ausgestossen werden, daß sich die Erde erwärmt! Das könne sogar das Eis am Nordpol zum schmilzen bringen und den Meeresspiegel anheben und letztlich Holland überfluten. Allgemeines Kopfschütteln im elterlichen Wohnzimmer und große Augen beim noch ganz kleinen Herrn Neureich.
Dreissig Jahre später sind wieder Kopfschütteln und große Augen angesagt. Zwar ist Holland immer noch nicht geflutet, aber die Zeichen mehren sich und keiner zweifelt ernsthaft an der globalen Erwärmung. Leider hat niemand seit den 70ern auf Herrn von D. gehört. Was könnte er uns heute prophezeien? Indien und China werden Industrieländer und wollen auch ganz viel Erdöl verbrennen? Das eisfreie Nordmeer beschleunigt die Erwärmung zusätzlich? Gletscher kennt die nächte Generation nur noch aus dem Geschichtsbuch? Die letzten Eisbären sitzen im Zoo?
Ah, der Stau löst sich auf! Endlich freie Fahrt und der gute Hoimar ist vergessen! Ich gebe Gas und bin zügig zuhause. Vorher noch schnell tanken – Mist, schon wieder 10 Liter auf 100 km durch den Motor gejagt. Egal, so dreht sich die Welt und ich muß mich mitdrehen...!???
Dreissig Jahre später sind wieder Kopfschütteln und große Augen angesagt. Zwar ist Holland immer noch nicht geflutet, aber die Zeichen mehren sich und keiner zweifelt ernsthaft an der globalen Erwärmung. Leider hat niemand seit den 70ern auf Herrn von D. gehört. Was könnte er uns heute prophezeien? Indien und China werden Industrieländer und wollen auch ganz viel Erdöl verbrennen? Das eisfreie Nordmeer beschleunigt die Erwärmung zusätzlich? Gletscher kennt die nächte Generation nur noch aus dem Geschichtsbuch? Die letzten Eisbären sitzen im Zoo?
Ah, der Stau löst sich auf! Endlich freie Fahrt und der gute Hoimar ist vergessen! Ich gebe Gas und bin zügig zuhause. Vorher noch schnell tanken – Mist, schon wieder 10 Liter auf 100 km durch den Motor gejagt. Egal, so dreht sich die Welt und ich muß mich mitdrehen...!???
Neureich - 26. Aug, 09:05