Piercing durch...
Ab und an verweile ich in einem Straßencafé und trinke dort eine Tasse Kaffee. Für gewöhnlich beobachte ich dabei recht gerne die vorbeilaufenden Leute und es passiert auch, daß der Blick etwas länger auf der ein oder anderen Passantin ruhen bleibt. Es verwundert daher nicht, daß bislang die Fassade des gegenüber liegenden Geschäftshauses nicht so sehr meine Aufmerksamkeit fand. Was eigentlich schade ist, da doch offenbar im ersten Obergeschoß ein mir einzigartig erscheinender Schönheitstempel der Kundschaft seine Dienste anbietet. Nun soll ja Piercing auch Vertrauenssache sein, von wegen der überall lauernden Keime und Gesundheitsgefahren. Was liegt also näher als mit besonderem Fachpersonal zu werben?
Sieh an, hier bietet der akademische Nachwuchs gegen Bares Körperverletzungen auf Verlangen feil. Befreundete Mediziner hatten mir bisher unterschlagen, daß sie sich offenbar schon zu Beginn ihrer universitären Ausbildung mit dieser Kunst beschäftigen. Mir scheint das recht praktisch, denn hier kann sich der Student locker ein paar Euros dazuverdienen. Eine Geschäftsidee, so geht es mir durch den Kopf, während ich ein Tütchen Zucker in den Kaffee schütte, die durchaus nicht nur für Medizinstudenten Sinn machen könnte. Sie liesse sich doch auch ganz locker auf andere Fakultäten ausweiten. So könnten die Kollegen von der Zahnmedizin sich während des Piercingvorganges gleich um die orale Hygiene kümmern. Angehende Biologen hätten gewiß einen Vertrauensvorsprung in Sachen Rasenmähen und wer würde nicht beim Wechsel der Glühbirne gerne auf einen Studierenden der Elektrotechnik zurückgreifen wollen. Man könnte gar ein Blogcafé eröffnen, in dem Germanistikstudenten dem bloggenden Besucher bei der Abfassung seiner Texte unter die Arme greifen. Na ja, denke ich mir, das gibts bestimmt alles schon und richte meine Aufmerksamkeit auf ein vorbeiflanierendes gepierctes Schwabelbäuchlein. Ob hier wohl eine angehende Frau Doktor das Metalstückchen anklempnerte? Der Bedienung, so geht es mir durch den Sinn während ich mein Heißgetränk bezahle, wird es womöglich ganz egal gewesen sein, wer ihr das Metallstück in die Unterlippe schraubte. Ich hätte sie fragen können, doch mir lag lediglich der Satz „Schmuck ist nicht an jeder Stelle schön“ auf der Zunge. Aber da die Geschmäcker ja verschieden sind, hab ich´s beim „Stimmt so!“ belassen.
Sieh an, hier bietet der akademische Nachwuchs gegen Bares Körperverletzungen auf Verlangen feil. Befreundete Mediziner hatten mir bisher unterschlagen, daß sie sich offenbar schon zu Beginn ihrer universitären Ausbildung mit dieser Kunst beschäftigen. Mir scheint das recht praktisch, denn hier kann sich der Student locker ein paar Euros dazuverdienen. Eine Geschäftsidee, so geht es mir durch den Kopf, während ich ein Tütchen Zucker in den Kaffee schütte, die durchaus nicht nur für Medizinstudenten Sinn machen könnte. Sie liesse sich doch auch ganz locker auf andere Fakultäten ausweiten. So könnten die Kollegen von der Zahnmedizin sich während des Piercingvorganges gleich um die orale Hygiene kümmern. Angehende Biologen hätten gewiß einen Vertrauensvorsprung in Sachen Rasenmähen und wer würde nicht beim Wechsel der Glühbirne gerne auf einen Studierenden der Elektrotechnik zurückgreifen wollen. Man könnte gar ein Blogcafé eröffnen, in dem Germanistikstudenten dem bloggenden Besucher bei der Abfassung seiner Texte unter die Arme greifen. Na ja, denke ich mir, das gibts bestimmt alles schon und richte meine Aufmerksamkeit auf ein vorbeiflanierendes gepierctes Schwabelbäuchlein. Ob hier wohl eine angehende Frau Doktor das Metalstückchen anklempnerte? Der Bedienung, so geht es mir durch den Sinn während ich mein Heißgetränk bezahle, wird es womöglich ganz egal gewesen sein, wer ihr das Metallstück in die Unterlippe schraubte. Ich hätte sie fragen können, doch mir lag lediglich der Satz „Schmuck ist nicht an jeder Stelle schön“ auf der Zunge. Aber da die Geschmäcker ja verschieden sind, hab ich´s beim „Stimmt so!“ belassen.
Neureich - 4. Jun, 17:07
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